Ein Blick hinter die Kulissen {Über das Bloggen}

Immer häufiger bekomme ich E-Mails von euch, und ich freue mich über jede einzelne!  Und oft stellt ihr mir sogar sehr ähnliche Fragen. Deswegen hab ich mir überlegt euch einen kleinen Blick hinter die Kulissen von Vervliest und Zugenäht zu geben. Ich habe den Text in einige Teile aufgeteilt, damit ihr nicht von meinem Redeschwall erschlagen werdet. Heute geht es ein bisschen um die Hintergründe des Bloggens, beim nächsten Mal möchte ich euch ein bisschen genauer über mein Material und Equipment (Fotokamera/Nähmaschinen etc) erzählen.
Die häufigsten Fragen bzw. das größte Interesse gilt natürlich meinen Tutorials und den vorgestellten Projekten, aber oft höre ich auch raus, dass viele überlegen einen eigenen Blog zu gründen und gern ein paar Infos haben möchten. Natürlich gibt es, vor allem von großen Blogs, schon jede Menge Infos zu dem Thema, aber vielleicht bekomme ich, grade weil mein Blog kein großer und auch ohne finanziellen Hintergrund ist, häufiger diese Frage gestellt.
Zuerst einmal ein paar technische Infos: ich verwende Blogger.com (wie man ja an der URL schon sieht) und da das Simple Thema. Meinen Header habe ich mir mit Photoshop zusammen gebastelt, und einfach ein paar quadratische Bilder aus unterschiedlichen Blogposts verwendet, so sieht der Leser gleich was ihn auf meinem Blog erwartet. Tolle Schriftarten findet man zum Beispiel auf dafont.com, eine hübsche Farbpalette für das Blog Design finde ich immer auf Pinterest (gebt doch einfach mal Color Palette ein, ich könnte mich da Stunden lang durch klicken). Wer sich für ein paar Tricks und Kniffe zu Blogger und Layout interessiert, sollte unbedingt mal bei Jakaster vorbeischauen. Rebecca hat dort eine tolle HTML Reihe aufgebaut, auf Grund derer sich bei mir eine Menge Fragezeichen in Luft aufgelöst haben.
Die hübschen Datumsbubbles habe ich nach einem Tutorial von CopyPasteLove erstellt. Auf dem Blog ist leider nicht mehr so viel los, aber das Archiv hält einiges an Infos zu CSS und HTML bereit. Versteht mich nicht falsch, man kann einen Blog auch (fast) komplett ohne HTML betreiben, aber es hilft doch, ein paar Grundlagen zu beherrschen.

Wichtig finde ich auch die Social Media Buttons, da diese dem Besucher gleich einen Überblick geben, wie man dem Blog folgen kann. Ich finde es immer eher unübersichtlich, wenn bei einem Blog irgendwo versteckt die ganzen Widgets sitzen und freue mich immer, wenn jemand eine gute Übersicht hat.  Auch dazu gibt's tolle Tutorials von Rebecca.

So, das waren erstmal die technischen Details, jetzt erzähle ich euch ein bisschen über meine Struktur.
Die meisten (Nicht-Blogger) können sich wohl nicht so gut vorstellen, wieviel Aufwand ein Blog tatsächlich ist, und schrecken aus diesem Grund zurück. Ich war mir dessen am Anfang auch nicht bewusst, aber bin einfach mal ins kalte Wasser gesprungen und hab es ausprobiert. Und ich hätte niemals erwartet, dass es mir so viel Spaß macht (und es tatsächlich jemand liest...)
Der Aufwand ist ja aber auch von Blog zu Blog unterschiedlich und hängt auch von den eigenen Ansprüchen ab. Der eine überlegt stundenlang wie die Fotos und der Text aussehen könnten und braucht nochmal solange alles aufzusetzen, der andere ist mit ein paar Schüssen aus der Hüfte und ein paar Zeilen Text komplett zufrieden. Bei mir sind es wohl ca achtzig Prozent Näh- und Bastelzeit, zwanzig Prozent Fotos und Bearbeitung (mit Bridge und Photoshop) und Schreibzeit. Man merkt schon, was das wichtigste ist ;-). Ich versuche bei meinem Blog anzuwenden, was ich bei anderen Blogs gerne sehe. Vor allem wichtig ist mir, dass die Projekte die ich nähe oder bastle ordentlich fotografiert sind, also dass vom Pulli nicht nur eine Seite oder gar nur ein Ausschnitt zu sehen ist, sondern alles und auch die Details. Ich bin immer schnell frustriert, wenn ich schöne Werke anderer bewundere und die nur aus einer Perspektive sehe und so gerne wüsste, wie das Kleid von der Seite aussieht, oder der Stoff in Nahaufnahme.
Insgesamt kann ich im Schnitt circa 10 Stunden pro Woche für alles rechnen.  Klar gibt es mal sehr produktive Wochenenden und dann eine Flaute weil das Leben einfach vorgeht. Und ab und an muss natürlich auch ein bisschen Zeit in E-Mails und Kommentare beantworten, Blog neu aufhübschen und ein bisschen Kleinkram gesteckt werden, aber das kann man ja mal zwischen durch machen. Ich versuche es auch oft so zu halten, dass ich neue Blogposts zum Beispiel auf dem Handy im Wartezimmer oder in der Bahn schreibe.  Manchmal formuliere ich den einen oder anderen Satz in meinem Kopf ständig vor oder denke drüber nach was ich euch erzählen will, da muss das einfach sofort raus. Ich versuche auch gar nicht so viel neu zu formulieren, damit es nicht zu gestelzt rüber kommt, sondern möglichst natürlich. Das führt aber manchmal dazu, dass meine Texte ziemlich lang werden, da ich wie im echten Leben einfach drauf los rede. Eigentlich schreibe ich auch gar nicht so gerne, in der Schule war ich in Deutsch auch nie besonders gut, aber ich erkläre sehr gerne und will anderen helfen, die das gleiche machen wie ich. Deswegen machen mir Tutorials und ausführliche Schnittmusterrezensionen auch am meisten Spaß.
Meine Zeiteinteilung würde ich mal als einigermaßen organisiert beschreiben, ich versuche immer mindestens für die nächsten zwei Wochen etwas vorbereitet zu haben. Mein Anspruch an mich selbst ist es einmal pro Woche etwas zu schreiben. Ich mag es bei meinen Lieblingsblogs auch, dass diese mit einer gewissen Regelmäßigkeit etwas von sich hören lassen, daher versuche ich das auch für mich.
Wenn ich ein bisschen was in der Hinterhand geplant habe, ist es für mich auch viel einfacher kreativ zu sein und einfach mal loszulegen.
Öfter mal kommen auch Anfragen an mich zum Probenähen herein. Da muss ich immer ganz gut überlegen, ob ich das wirklich machen will. Wenn es um Stoff geht, bin ich normalerweise immer dabei, aber sie müssen mir wirklich gut gefallen. Das war bis jetzt bei den Stoffen von Makini.de und natürlich bei den Gütermann Stoffen der Fall. Eine Anfrage zum Vernähen von Glitzerperlen musste ich zum Beispiel mal ablehnen. Das war gar nicht mein Ding, und da will ich mich auch nicht verbiegen. Über das Probenähen von Schnittmustern hab ich schon ein paar mal nachgedacht, aber bis jetzt nur den Dawanda Seesack genäht. Da hat es einfach perfekt gepasst, da ich so ein Schnittmuster sowieso schon immer mal nähen wollte und dank dem fertigen Paket war es auch mit wenig Zeitaufwand verbunden.
Meistens bin ich mir nämlich einfach nicht sicher die Zeitpläne einhalten zu können und mir auch oft unsicher ein noch nicht fertiges Schnittmuster auszuprobieren. Das lässt meine Zeit einfach nicht zu, ich bin froh, wenn die Schnittmuster, die ich kaufe schon ausgereift sind und ich mir sicher sein kann, dass sie eben getestet wurden. Und aus diesem Grund find ich es auch super, dass es so viele gibt, die gerne Probenähen und mir diesen Dienst abnehmen. Oft entscheide ich auch sehr spontan was ich als nächstes mache und diese Freiheit will ich mir nicht nehmen, denn grade diese spontanen Einfälle haben schon oft zu tollen Ergebnissen geführt. Das heißt aber nicht, dass ich es mir nicht für die Zukunft mal vorstellen könnte. Wäre mein Zeitproblem nicht, würde es mich schon reizen.

So, jetzt hab ich euch aber doch ziemlich viel erzählt, ich hoffe es war interessant und ich konnte ein paar Fragen beantworten. Wenn nicht, schreibt mir gerne hier oder in den Kommentaren. Bald erzähle ich euch noch ein bisschen was zu meinem Equipment!

Bis bald,
eure Nina




8 Kommentare:

  1. Hallo Nina,
    Ich habe vor knapp zwei Monaten meinen Blog http://fadenfreude.blogspot.be/?m=1 eröffnet, da ich schon lange einen eigenen Blog haben wollte, wo ich mich kreativ austoben kann. Letztendlich war es allerdings doch sehr spontan! Einiges mache ich ähnlich wie du (das mit den Wartezeiten unterwegs überbrücken!) aber ich finde es sehr toll, dass du hier deine Insidertipps weiter gibst! Und, ach wie ist die Freude groß, wenn jemand auf dem Blog vorbei guckt oder sogar kommentiert?! Ja, das durfte ich auch schon kennenlernen !;-)
    Liebe Grüße Julia

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  2. Hallo liebe Nina,
    deine "Über das Bloggen" - Reihe finde ich großartig! Schon lange vor meiner Bloggerzeit und auch jetzt noch bist du als Bloggerin mein Vorbild. Ich mag deinen Stil, beim Nähen wie beim Bloggen und schaue immer gern vobei (wenn auch nicht immer ein Kommentar landet, sei sicher, ich lese deine Posts unheimlich gern :D ).
    Da ich ja nun selbst blogge, stelle ich diese Selbstreflexion auch bei mir fest: Wie würde ich es bei anderen sehen wollen? Was genau will ich jetzt aussagen? Welche Fotos sind relevant und wie fotografiere ich mich überhaupt am besten?
    Ich bin da noch in der Findungsphase... das ein oder andere muss ich noch ausprobieren, testen. Es geht aufwärts! Bald sind meine Prüfungen vorbei und dann kann ich mich meinem Bloglayout und -inhalt ein wenig mehr widmen ;)

    Es grüßt dich lieb,
    Esther

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    1. Das freut mich sehr, dass es dir hier bei mir gefällt! Und Vorbild, das haut mich ja um ;-) Aber ich finde, die Test- und Findungsphase ist sehr wichtig und hört auch glaub ich nie wirklich auf. Auch meine ersten Posts waren sehr anders als heute, aber das gehört dazu und macht den Blog ja auch sympathisch. Glatte Perfektheit finde ich eher gruselig und einschüchternd ;-) Dein Blog gefällt mir aber auch sehr gut, deine Fotos sind nämlich auch sehr aussagekräftig :)
      Viele liebe Grüße, Nina

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  3. Liebe Nina, passt super, dass du 3 Tage nachdem ich meinen Blog gestartet hab, auch auf Blogger.com, dazu ein paar wirklich hilfreiche Tipps dazu gibst. Vielen Dank dafür!

    Liebste Grüße, Loui

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  4. Liebe Nina,
    schon oft habe ich auf deine Posts Kommentare abgegeben, da ich .....oh ich wiederhole mich, sorry.......durch deinen Blog animiert wurde auch endlich meinen eigenen Blog zu erstellen. Du warst und bist vom Stil her ganz mein Geschmack, ob häkeln usw, aber vor allem des Nähen wegen.
    Ach ich könnte ganz viel positives schreiben, aber ich will hier keinen langweilen. Nur eines noch zum Schluss. Du sprichst mir aus der Seele wegen der Bildaufnahmen. Ich liebe Detailaufnahmen und das ich alles von vorne bis hinten sehen kann. Nur dann macht das alles einen Sinn.
    Auch ich freue mich, ich bezeichne mich immer noch als Bloganfänger, immer über Kommentare über neue Posts, da macht das dann so richtig freude. Schön, dass du so über das Thema schreibst, es ist trotzdem ich schon weiter in die Materie eingestiegen bin interessant.
    Du siehst,es ist doch wieder mehr geworden.........grins.
    Liebe Grüße
    Martina

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  5. So ein toller Post. Ja, das mit der Zeit ist wirklich was. Manchmal hat man viel Zeit und Lust (ich wusste im Januar, dass ich im Februar gut und gerne eine 60 Stunden Woche haben werde und habe so viel vorbereitet) und manchmal eben nicht. Mir persönlich sind Fotos auch wichtig. Sie sollen meinen Ansprüchen genügen. Perfekt ist vielleicht zu viel verlangt, aber einfach was hinschlunzen mag ich dann auch nicht. Dazu noch der Text, der kommt bei mir immer spontan und außer für die HTML-Reihe (danke, für das Lob!) geht da auch nicht so viel Zeit drauf. Ich schreibe aber auch gerne. Eine gewisse Regelmäßigkeit mag ich auch immer sehr. Einige Blogs sind toll und es kommt alle paar Monate mal etwas, das ist schade. Genau so schade ist es, wenn jeden Tag drei oder vier Post erscheinen. Das alles zu lesen oder gar zu kommentieren schafft man einfach nicht, dabei hat sich die Person hinter dem Blog sicher viel Mühe gegeben.

    Obwohl ich seit so vielen Jahren einen Blog habe bin ich super gespannt ob ich bei dir nicht auch noch etwas lernen kann - ich denke ja mal doch.

    Liebe Grüße
    Rebecca

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  6. Liebe Nina,
    da ich mir auf deinem Blog schon echte Unterstützung geholt habe, hier und heute ein "Danke"- sagendes Lob.
    Dein Post über die Nähhelferlein hat mir den Wiedereinstieg ins Nähen sehr erleichtert. Beispiel: nach unsäglichem Kampf mit der Burdafolie benutze ich nun die kräftige Baufolie - eindeutig nervensparend!
    Und nun lese ich mal mit, was du so übers Bloggen schreibst. Als frischgebackene Rentnerin und Oma mit Näh- Foto- und Caravanhobby juckts mir schon manchmal in den Fingern...
    danke und: mach bitte weiter so-
    Regina

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  7. Liebe Nina,

    ich war auch erst bei Blogger und bin dann nach WordPress gewechselt. Weil alle auf mich eingeredet haben. Trotzdem muss ich sagen, HTML Kenntnisse sind immer gut. Aber die Seite von Rebecca ist nicht mehr verfügbar. Zumindest nicht mehr für alle. Schade....

    Aber dein Blog ist toll.

    Liebe Grüße
    Elke

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